Diese Ferien waren sehr schön und haben sich gelohnt. Vor allem die Kombination von Tour, Erholung auf der Insel und Grossstadt, war ideal. Klar gibt es im Nachhinein Sachen, die wir anders planen würden oder die uns weniger gut gefallen haben. Aber im Grossen und Ganzen war es ein ideales Programm. Unvergessen werden mir in erster Linie das Zusammentreffen und die Beobachtung von Tieren, vor allem der Affen bleiben. Damit verbunden ist aber auch die Erkenntnis über deren Schicksal. Und so macht es mich traurig und wütend zugleich, wenn ich daran denke, dass wir Menschen nur aus Profitgier ihnen ihren Lebensraum wegnehmen oder sie misshandeln. Sie haben das nicht verdient, sie waren vor uns hier, es ist ihre Welt, die wir zerstören. Jeder von uns muss seinen kleinen Beitrag dazu leisten, dass dies nicht weiterhin passiert. Denn wenn wir die Tiere nur noch im Zoo hinter Gittern sehen können oder sie ganz ausgestorben sind, ist es definitiv zu spät, und wir können unsere Fehler nicht mehr ungeschehen machen.
Wer von einer Reise zurückkehrt, ist meist noch eine Weile weit entfernt unterwegs. Die Seele reist wohl langsamer als der Körper.
Aber vielleicht liegt gerade darin der Sinn des Reisens: Durch den neuen Blick auf das Alte, durch die Nähe der Ferne, durch diese irrationale Gleichzeitigkeit des Da- und Fortseins verschmelzen Kontinente und Kulturen, verändert sich kaleidoskopartig der Blick auf die Welt, verschärft sich das Denken, weitet sich das Verständnis. Und vielleicht ist es die Häufung dieser Erfahrungen, die immer wieder neue Fremdheit des Vertrauten, die das Charisma des Weltenbummlers ausmacht, jene fast buddhistische abgeklärte Gelassenheit, verbunden mit einer amüsiert-ironischen, augenzwinkernden Weltsicht. (Aus dem Buch „Die Frau des Schamanen“ von Hanne-Lore Heilmann).